Montag, 31. März 2014

Das Wochenende verlief relativ ruhig. David, der wiedermal eine ganze Zeit lang nicht da gewesen war, meinte, dass Valerie und ich so erschöpft aussehen und hat uns daraufhin Samstagmorgen frei gegeben. Ich war überglücklich, dass ich mir seit langem mal wieder einen Samstagmorgen frei einteilen konnte. Die meiste Zeit habe ich bei strahlendem Sonnenschein im Garten gesessen, heißt auf einem Stuhl auf unserer 1m-breiten Terasse. Lesen tue ich im Moment viel. Nach den Liebesromanen von der Mama sind jetzt die Psycho-thriller vom Papa und vom Manu dran. Die letzten beiden habe innerhalt von 2 Wochen gelesen. Damit kann man Arbeitszeit und "Ich bin hier, weil ich hier wohne" ganz gut miteinander verknüpfen. Wenn David sich mal wieder in der Küche beweisen will (obwohl er es einfach nicht hinbekommt, und das als Franzose!), dann setz ich mich mit meinem Buch zu den anwesenden Bewohnern und gebe ab und an Zeichen der Beteiligung von mir. "Ah, okay, sehr interessant" "oh! Ja das ist komisch" "Wann warst du da" "Ah und mit wem nochmal?" "Salut Marie-Claire. Ja du kannst spazieren gehen. Wie immer um 19:30 (auf die Frage, wann es denn Essen gibt)"

Ich habe mit Brigitte das Projekt "neue bemalte Leinwand fürs Wohn- oder Esszimmer" begonnen. Anfangs war es für alle gedacht, aber als Brigitte meinte, dass macht SIE mit MIR, hat sich keiner mehr an Pinsel und Farbe getraut.



Samstag war eine "Aufführung" von einer Tanzgruppe, weil die Woche des Tanzes war. "Bodies in urban spaces" will auf das Verhältnis Natur, Mensch und vom Menschen Geschaffenes hinweisen.
Bunte Kostüme, wirre Verrenkungen und eine Art Gewaltmarsch durch halb Boulogne und unsere Truppe im Schlepptau









David hat die ganzen unliebsamen Dinge abbekommen. Er durfte mit Marie-Claire diskutieren, weil er es war, der ihr gesagt hat, sie solle nicht das ganze Brot anfassen, bevor sie sich eine Scheibe raussucht. Er durfte das dreckige Klo saubermachen, allerdings zusammen mit Stéphane und Andre, als Erziehungsmaßnahme für die beiden. Und er durfte mit Andre streiten, wie oft man am Tag Fleisch essen soll. Ja, habt richtig gehört. "Am Tag". Ich halte ja immer noch an "3-Mal die Woche" fest und zur Zeit französische Vegetarierin (weil die auch Fisch essen). Trotzdem hatte ich nicht das dringende Bedürfnis mich einzumischen. Er ist schließlich Responsable und sein Gehalt kann sich ruhig mal bezahlt machen. 

Heute hatte ich frei. Ich war bei angenehmen Temperaturen in der Stadt gewesen, habe mir Fahrkarten für Paris nächste Woche und meinen Lieblings-Cookie gekauft. Das ist eindeutig der Vorteil in der Stadt zu leben. Abends habe ich Giulia in Calais abgeholt, die mit dem Bus von ihrem Wochenende in England wiederkam, und wir zwei waren im Kino "Die Schöne und das Biest" gewesen, den wir uns schon seit Wochen angucken wollten. 


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