Freitag, 14. März 2014

ein kleiner Einblick in meinen Alltag

Marie-Claire ist gerade dabei den Tisch zu decken. Giulia kocht heute mit ihr zusammen. Es gibt Quiche mit Spinat und Speck. Jean-Denis und Brigitte schlafen auf der Couch und Valerie und ich sitzen daneben. Es war heute ein anstrengender Tag, weil wir wieder eine Formation hatten. Die Arche hat ein Händchen fürs Timing, denn es wurde über "Den Sinn des Lebens (in der Gemeinschaft des Foyers)" depattiert. Als wäre das nicht schon genug Arbeit, hatten wir direkt danach mit Laurent wieder ein Zusammentreffen, um darüber zu sprechen, ob es mit Stéphane jetzt besser läuft oder nicht. Das heißt, wir saßen am Tisch, Stéphane hat übers ganze Gesicht gestrahlt, als wir ihm gesagt haben, dass die Sache mit der Dusche jetzt besser klappt, er besser zuhört und Aline nicht mehr so in Beschlag nimmt, wenn sie hier ist. Allerdings ist es immer noch verbesserungswürdig, was Stéphane, glaube ich, in seinem Freudentaumel einfach überhört hat. Es ist komisch, dass man sich schon an so Gespräche gewöhnt hat, bei denen einem erwachsenen Menschen erklärt wird, dass regelmäßige Hygiene wichtig ist und man nicht immer sofort eine Antwort auf seine (unüberlegt) gestellte Frage erhalten kann. 

Danach wollten Giulia, Valerie und ich uns eigentlich etwas im Supermarkt in Wimereux kaufen, die Kleinstadt zwischen Boulogne und Ambleteuse, und es dann am Strand essen. Allerdings haben wir dann unsere Pläne geändert und mit paar anderen Assistenten in unsrer Stammkneipe, dem "Freestyle" gegessen. 

Danach waren wir zum ersten Mal in den Geschäften in Wimereux, an denen wir jeden Tag vorbeifahren.

Anschließend hatten Marie-Claire und Stéphane mal wieder einen Termin bei der Pediküre. Ich weiß nicht, ob ich schonmal davon berichtet habe, aber es ist jedes Mal amüsant. Es fing schon damit an, das Stéphane ungeduldig Marie-Claire gerufen hat und meinte: "Beeil dich, ich habe Schmerzen an den Füßen!" Heute war nicht Karoline, sondern ein junges Mädchen dort, die dort aushilft, weil Karoline ein Baby bekommen hat. Das konnte ich mir natürlich die gesamte Fahrt anhören (und die komplette Rückfahrt, dass die Neue auch ganz nett ist). Marie-Claire war als Erste an der Reihe und ich habe vor der Tür mit Stéphane Platz genommen. Leider (oder auch Gott sei Dank) schreit Marie-Claire so laut, dass ich fast jedes Wort mitbekommen habe. "Sie machen das GENAUSO wie Karoline mhhhh-mhh?!?" "Sie müssen aufpassen, da habe ich Schmerzen" "Keine Sorge, ich mache ganz langsam. Und wenn ihnen etwas weh tut, sagen sie es." Dann höre ich nur, eins, zwei-mal "schnipp" und Marie-Claire sofort "Stopp, Stopp!" Ich saß da und wusste nicht, ob ich einen Lachkrampf kriegen soll oder mich für Marie-Claires Benehmen schämen sollte. Zum Glück war die nette Dame tatsächlich nett und hat alles das gemacht, was Marie-Claire verlangt hat. Natürlich wurde sie auch von ihr zurecht gewiesen, alles zu kommentieren, was sie macht und ihr BLOß NICHT in die Zehen zu schneiden. 

Jetzt ist wenigstens für eine gewisse Zeit Ruhe, gerade höre ich aber schon wieder, wie sie mit David über ihren nächsten Friseur-Termin diskutiert... Manchmal ist es traurig und enttäuschend, aber manchmal auch einfach nur witzig, dass sich hier nichts, aber auch wirklich nicht die kleinste Geste oder Ausdrucksweise ändert. 

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