Freitag, 20. Dezember 2013

Weihnachtsmarkt

Ich habe das Gefühl, die Weihnachtszeit zieht sich hier ganz schön lange. Da wir schon mit unseren Leuten gefeiert haben und unser Foyer am Montag schließt, reden alle nur noch davon, dass sie nicht mehr arbeiten wollen und endlich Urlaub haben wollen. Einige werden für 1-2 Tage bei ihren Familien sein und danach mit einer Urlaubsgruppe nach Paris fahren (3 werden in einem Feriencamp hier in der Nähe bleiben). Ich selbst komme auch nach Ambleteuse in das Foyer, mit dem ich am 26. nach Trosly (dort lebt der Gründer der Arche) fahren werde.

Heute waren Giulia, Valerie und ich im "Santier" eingeladen. Dort wo wir einmal die Woche arbeiten. Valerie macht Therapie-Reiten, ich helfe im Atelier und Giulia in der Werkstatt. Heute hatten die Leute, die dort arbeiten, ihre Weihnachtsfeier. Die Gruppe "Expression Musique" hat ein paar Stücke vorgeführt und ich habe mich geärgert, dass ich meine Kamera nicht mitgenommen habe. Ein Mitarbeiter hat Gitarre gespielt und dabei gesungen (richtig gut!) und ein anderer hat eine Art Ditscheridu gespielt. Die Bewohner wurden daneben gesetzt und auch Musikinstrumente in die Hand gedrückt bekommen (aber ohne Mikro). So wirkt es, als würden sie auch etwas dazu beitragen, aber in Wirklichkeit haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun, aus dem Krach, der dabei entsteht, Musik zu machen. Einer z.B. hat verträumt an seiner Gitarre rumgezupft, bis er irgendwann angefangen hat, sie als Trommel zu benutzen. Lucile (mit ihr habe ich mal ein Bild gemalt und sie macht alles in Zeitlupe) wollte trommeln, hat aber nur den Stab dafür gefunden, also hat sie ihn in ihre Hand und später auf den Tisch gehauen. Sie hatte auch einmal eine Rassel in der Hand, die sie dann aber von einer anderen abgenommen bekommen hat. Ich konnte gar nicht aufhören alles zu beobachten und über die Leute zu schmunzeln. Wenn sie keine Lust mehr haben, hören sie einfach mitten im Lied auf oder laufen durch den Saal. Jean-Marc (den wir immer aus dem Altenheim abholen) hat sich ständig nach mir umgedreht und gefragt, wann es denn Kaffee gibt. Danach hat eine ältere Frau Weihnachtsgeschichten vorgelesen. So richtig, wie man sich eine Geschichten-Vorleserin vorstellt. Sie hat sich gar die Leute gestellt, ihr Buch hochgehalten, die Seiten langsam umgeblättert, damit alle die Bilder sehen konnten. Ich frage mich oft, wie viele Leute von außerhalb sich in der Arche engagieren und wie sie mit der Einrichtung verknüpft sind (oft sind es auch Familienangehörige von den Bewohnern). Und danach gab es dann ENDLICH Kaffee, sogar mit Plätzchen, wie wir sie kennen. 

Am Wochenende hatte ich zum ersten Mal mit Valerie aus meinem Foyer frei. Wir haben den Weihnachtsmarkt in Boulogne und den in Lille besucht, als wir dort andere Freiwillige besucht haben (und kostenlos in der Arche dort nächtigen konnten). 


daher kam also die mysteriöse Weihnachtsbahn..

gruselige Puppen

ein Stückchen Heimat

selbst-zusammen-stellbare Lichterketten, und ein freundlicher Verkäufer

seltsame Verkleidung, und die Musik hat auch nicht ganz zu Weihnachten gepasst ;)

liebe Weihnachtsgrüße nach Hause :)

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