Samstag, 7. Dezember 2013

Wenn ich längere Zeit nicht schreibe, ist entweder unser Internet kaputt oder ich bin krank. Diesmal war es leider letzteres. Das sind hier die schwersten Momente. Wenn man im Bett liegt und sich überlegt, welche Medikamente man jetzt wie kombinieren kann, damit man schnellstmöglichst wieder arbeiten kann (wieder zum Thema "deutsche Arbeitseinstellung" und hofft, nicht zum Arzt geschleppt zu werden, der einen sowieso nicht versteht und einem 7 weitere Medikamente mit auf den Weg gibt. Dann war heute natürlich der richtige Zeitpunkt, eine Formation zum Thema "was gibt mir die Energie zu bleiben und was raubt sie mir" zu veranstalten. Es ist zwar schön, wenn die Assistenten zusammenkommen, aber wenn alle etwas geschafft sind und noch dazu krank, dann gerät man schnell in Diskussionen, was einen noch hier hält und warum man sich das antut, wenn es einem zuhause doch so viel besser gehen könnte. Die Frage ist wirklich nicht einfach zu beantworten, aber umso leichter fällt es einem darüber zu reden, wenn man mit den beiden Menschen, mit denen man vor drei Monaten zusammen hier angekommen ist, währenddessen runter zum Strand spaziert und darauf schaut, was man bis jetzt geschafft hat. Es kommt dazu, dass ich noch nie für so lange Zeit an einem anderen Ort gewohnt habe, als zuhause. Da ist es schon fast normal, dass man abends mit 10, anstatt mit 3 weiteren Personen zu Abend isst, die Medikamente verteilt und Marie-Claire die Erste ist, die vom Tisch aufspringt und ihr Platzdeckchen abwischt. Diese Frau ist sowieso unersetzlich. Heute bei der Pediküre, hat sie mich gefragt, ob ich mir auch immer einen Termin bei der Pediküre mache und als ich dann meinte "Nein, das mache ich selber", hat sie die Luft eingesogen und ganz bewundernd gemeint "wie, ganz alleine?!" Oder wenn sie ihre fünf Schwestern anrufen will. Heute war Schwester Nr. 3 an der Reihe, aber jedes Mal hat derjenige, der rangegangen ist, sofort aufgelegt. Nach dem zweiten Mal, habe ich gemeint, dass es vielleicht die falsche Nummer ist und wir es nach dem Essen nochmal probieren können, aber sie hat darauf bestanden, dass ich auch nochmal dreimal versuche anzurufen, natürlich mit dem selben Ergebnis. 

Die Organisation lässt auch immer noch zu wünschen übrig (wenn ich hier schonmal gerade am meckern bin).  Heute sollte ich mit ein paar Leuten direkt nach der Arbeit zur Pediküre. Die Leute kamen also 10 Minuten vor dem besagten Termin mit dem Bus an. Ich habe also in Kalender geguckt, wen ich denn alles mitnehmen muss. Leider konnte ich nicht entziffern, ob der eine Name jetzt Stephane oder Stephanie heißen sollte. Da es aber 5 Personen waren, das Auto aber nur Platz für 4 + Fahrer bietet, habe ich letztensendes Stephanie im Foyer gelassen, obwohl es nicht erlaubt ist. David war zu der Zeit noch bei seiner Schulung. Als ich eine Stunde später zurückkam und David erzählt habe, dass Stephanie alleine im Foyer geblieben ist, meinte er nur "das ist untersagt!". In so Momenten würde ich ihm am liebsten sagen: "Lieber David, was hätte ich denn anderes tun sollen? Einen noch aufs Dach spannen, damit die Person, die eine Woche campen geht, nicht alleine zurückgelassen wird oder wie?!" Das ist das, was mir doch am meisten fehlt. Sich einfach ausdrücken zu können und sich nicht immer denken zu müssen "ach komm, bis du das jetzt auf die Reihe gekriegt hast, sind die sowieso schon beim nächsten Thema". 

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