Dienstag, 26. November 2013

Ich komme gerade wieder einmal von einem After-Work-Treffen mit Valerie und Guilia in Valerie´s Zimmer mit Chips und Leitungswasser. Wir kamen nicht drum herum, über die Eigenarten unserer Bewohner zu sprechen und mussten feststellen, dass sie mit der Zeit immer verrückter werden. Angefangen mit Sonntag Abend, als ich zurückgekommen bin. Nachdem wir in Valerie´s Zimmer eine kleine Geburtstagsfeier verantstaltet haben (im Moment ein sehr beliebter Versammlungsort), sind wir nochmal in die Küche und haben dort Marie-Claire und Brigitte getroffen. Die zwei waren gerade dabei die Spülmaschine auszuräumen (um Mitternacht) und haben sich während dessen noch beschwert, dass es hier im Moment so viel Arbeit gibt. Hätte ich nicht schon Feierabend gehabt, hätte ich sie über unsere Arbeitsverteilung aufgeklärt. Es ist nämlich so, dass der letzte abends die Spülmaschine anstellt und derjenige, der am nächsten Morgen um kurz vor 7 den "Réveil" macht, räumt diese aus. Brigitte ist zur Zeit sowieso mal wieder total launisch. Da reicht es schon, wenn das mit Liebe selbstgebackene Brot nicht aussieht, wie das Brot, was wir in der Bäckerei kaufen. Aber auf der anderen Seite ist sie gerade der glücklich darüber, dass sie sage und schreibe 1kg abgenommen hat (in 6 Monaten). Und dann noch eine Sache, die mir zu Beginn gar nicht wirklich aufgefallen ist. Jeder zweite hier redet nämlich mit sich selbst. An sich ist das gar nicht so schlimm, wäre da nicht noch Patricia, die verschiedene Persönlichkeiten hat. Die unauffällige, stille Patricia, die sonst immer nur ein zerbrechliches "oui" von sich gibt, fängt ab und zu an, in einem forschen und patriotischen Ton zu reden und dabei läuft sie auch noch auf und ab. Sie hat mich letztens an einen mittelalterlichen Heerführer erinnert, der seine Soldaten dafür tadelt, dem französischen Vaterland nicht gut genug gedient zu haben. Das mag sich jetzt seltsam anhören, aber selbst Marie-Claire hat dann vor ihr Respekt. Valerie ist letztens in Patricia´s Zimmer gegangen, als diese gerade wieder ihre Selbstgespräche hatte und da hat sie ihr mit einer tieferen Stimme als sonst geantwortet. Wer sich jetzt noch daran zurückerinnert, wie Sébastien im Schlaf an die Wand gekratzt hat, denkt garantiert, wir befänden uns hier mitten in einem Horrorfilm. 

Zu den Fotos bin ich jetzt immer noch nicht gekommen, aber das werde ich die nächsten Tage nachholen. 

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