Dienstag, 1. Oktober 2013

Hallo ihr Lieben! Es tut mir Leid, dass ich eine Ewigkeit nicht mehr gebloggt habe, aber ich hatte die letzten Tage mein erstes freies Wochenende. Das wurde auch wirklich Zeit, denn davor war ich so gestresst und genervt von jedem hier. Die Denkweise der Franzosen muss man nicht immer verstehen. Da werden Valerie und ich beispielsweise mit einem geplanten Enten-Orangen Braten alleine gelassen (ich dachte das gäbe es nur an Weihnachten). Aline hat tagelang mein altes Zimmer gestrichen, in das bald eine neue Bewohnerin einzieht. Allerdings wurde dabei nicht bedacht, dass Weiß über Blau nicht wirklich deckt. Und dann wird uns kurzfristig mitgeteilt, dass wir eine neue Assistentin bekommen, von der nur Name und Herkunft bekannt war (Guilia aus Italien). Als sie ankam hat sich herausgestellt, dass sie 26 ist und schon im sozialen Bereich gearbeitet hat. Klar, dass sie besser behandelt wird als wir. Wir sind jetzt die neue Unterklasse der Assistenten, denn Italiener und Osteuropäer sind hier viel beliebter als Deutsche. 
So lag ich also am Freitagmorgen krank im Bett und habe mich selbst bedauert. Zum Glück konnte ich mich den Tag über ausruhen und musste nur das Nötigste machen, damit ich mein Wochenende nicht wie ein Häufchen Elend im Bett verbringen musste. 
Mein Freund hat mich besucht und musste gleich feststellen, dass man nicht unbemerkt vor unserem Haus parken kann, ohne dass alle neugierig zum Fenster stürmen.Unser Hotel war nicht mehr als 5 Minuten Fahrt von unserem Haus entfernt, sodass wir schnell wieder in der Stadt waren. Das Wichtigste hatten wir aber sowieso vor der Haustür. McDonalds und unser Auchan. So, und dank Omas Brot (Danke Oma!), konnten wir nicht verhungern. Es hat super viel Spaß gemacht, ihm alles zu zeigen und (ganz Touristenführerin) Geheimtipps preiszugeben. Am Besten hat uns allerdings der Strand zwischen Wimereux und Ambleteuse (Côte d´Opale) gefallen, deshalb haben wir dort auch die meiste Zeit verbracht. Das Wetter war perfekt für einen Kurz-Strandurlaub Ende September. Selbst für ein Picknick in den Dünen war es nicht zu windig. Auch um durch die Stadt zu bummeln hatten wir viel Zeit und abends haben wir uns ein 3-Gänge Menü in einem typischen Altstadt-Restaurant gegönnt. Mit vollem Magen und der Erkenntnis, dass französische Restaurantbesitzer zur Not auch Englisch sprechen, sind wir zurück zum Auto geschlendert und haben uns über die französischen Hunde amüsiert. Einer ist beim Betreten des Restaurants mit dem Kopf an eine Glasscheibe gestoßen und ein anderer streikt anscheinend immer an der gleichen Stelle des Spaziergangs und lässt sich nur noch mit seinem Hinterteil über den Boden schleifen. Ihn und seine schon etwas ältere Besitzerin haben wir an beiden Abenden an exakt der gleichen Stelle angetroffen. 
Auch habe ich jetzt ein richtig gemütlich eingerichtetes Zimmer und genug Kekse, DVDs und Duschgels für das ganze Jahr. Die DVDs sind übrigens so alt oder kennt heutzutage noch jemand die Olsen-Twins? Trotzdem vielen Dank für die Mühe, die ihr euch gemacht habt. Auf jeden Fall kann ich ab sofort mit der Musik Box das gesamte Haus beschallen. Und wegen dem Gummibärchenglas finden alle after-work Partys mit Valerie in meinem Zimmer statt. Da haben wir dann immer Gelegenheit uns über das aufzuregen, was hier  nicht so läuft wie gewohnt (typisch Deutsch eben). Es macht so viel Spaß mit ihr zusammenzuarbeiten und sich Verbündete zu suchen. Antoine, eine Art "Hausmeister", ist auch so jemand, der keine Probleme macht, sondern alles wieder in Ordnung bringt. Heute Mittag hatte ich auf einmal den Griff von der Trocknertür in der Hand und alles was David dazu meinte war "Wir sagen Antoine Bescheid", sehr praktisch jemanden wie ihn zu haben. 
Das Wochenende war so wunderbar und hat mir wieder gezeigt, wie einzelne Menschen dazu beitragen, dass man sich wieder besser fühlt und über alles positiver denkt. Danke Jan und Valerie! 








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