Montag, 9. September 2013

Boulogne

Heute habe ich meinen freien Tag. Valerie und ich haben uns ein bisschen die Stadt angeschaut. Die Kathedrale haben ich gestern beim Gottesdienst schon von innen gesehen. Ich musste ein paar Leute dorthin begleiten, Nr. 5 ist natürlich eine halbe Stunde vor uns hingelaufen, um ja pünktlich zu sein. Nr. 1 hat sich auf dem Weg dorthin bei mir untergehakt und gemeinsam sind wir den andern beiden hinterher gehechtet. In der Kathedrale hat sie ganz viele Leute gekannt, denen ich dann auch gleich vorgestellt wurde. Als wir uns gerade hingesetzt hatten, hat sie wieder irgendwen gesehen, hat sich meine Tasche geschnappt und mich hinter ihr hergeschleift, durch den Mittelgang bis in die erste Reihe. Gut, unauffällig ist unser Trüppchen nicht, aber dafür kann man sie kaum verlieren. Das ist mir z.B. gestern auf dem Flohmarkt passiert. Ich wollte mir unbedingt Gummibärchen an so einem selbst-zusammenstellen-Stand kaufen, habe dabei gar nicht auf die anderen zwei geachtet (ja, ich bin eine schlechte Aufpasserin) und auf einmal waren sie nicht mehr da. Zum Glück kamen sie aber nach ein paar Minuten auf mich zugestürmt, Nr. 1 strahlend und mit einer riesen Zuckerwatte in der Hand. Auf jeden Fall... der Text wird schon wieder so lang... bekommt man in Boulogne alles was man braucht, die Shopping Straße ist sogar mit bunten Bällen verziert und damit gut zu erkennen. Durch die Rue Grande kommt man direkt zum Hafen und nach einem Mal abbiegen steht man quasi schon am Strand. Direkt daneben befindet sich das Meereszentrum mit einem Becken für die Robben, dass man sogar von außen durch eine Glaswand sehen kann. Zurück musste Valerie dann mit dem Bus fahren, wir wussten auch, wann der Bus vom Busbahnhof abfährt, aber nicht die genaue Haltestelle. Alle Franzosen, die wir gefragt haben, waren entweder unfreundlich oder dumm oder beides. Auf jeden Fall konnte uns keiner auf die Frage "von wo fährt der Bus nach Ambleteuse?" eine Antwort geben, die wir auch verstanden hätten. Selbst die Leute, die an der richtigen Haltestelle standen, wussten es nicht oder haben uns irgendwo anders hingeschickt. Selbst wenn man uns aufgrund der Aussprache nicht versteht, muss man doch "Ambleteuse" raushören können. Aber okay, es sind nicht alle so. Unser David z.B. ist sehr geduldig und versteht auch meistens was ich meine. Letztens wollte ich was mit "Wasserkocher" sagen, habe dann mit den Händen kochendes Wasser nachgemacht und dabei so etwas ähnliches wie "blübblablubb" von mir gegeben. Zu meiner Überraschung hat er "Ja, genau!" gesagt und da hat sich mein Geräusch doch tatsächlich so angehört, wie das französische Wort für Wasserkocher. Ihr seht, ich kämpfe mich durch. Heute habe ich es ganz alleine geschafft mir einen Regenschirm zu kaufen, nachdem ich schon klatschnass geworden bin. Allerdings hatte es schon wieder aufgehört, als ich nach draußen kam. Das Wetter hier ist wirklich sehr wechselhaft. Da geht man mit Sonnenbrille aus dem Haus, kauft sich bei strömendem Regen einen Regenschirm und wenn man das Geschäfft verlässt, scheint wieder die Sonne. 

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