Sonntag, 15. September 2013

Die Arbeit der Bewohner

Am ersten Tag wurden uns in Ambleteuse die verschiedenen Arbeitsplätze der Bewohner gezeigt. Es gibt den Garten, die Fabrik und das Atelier. 
Der "Garten" hört sich zwar klein an, umfasst aber mehrere Äcker, 5 große Gewächshäuser und eine Halle, in der der Verkauf stattfindet und die meisten Geräte verstaut sind. Diese Arbeit ist pure Knochenarbeit, ich weiß nicht, was dort im Winter oder wenn es regnet gearbeitet wird. 
Die Fabrik wurde uns bei unserem Vorbereitungsseminar als "Puddingfabrik" vorgestellt, eigentlich werden dort die verschiedensten Waren von Großlieferungen in kleinere Pakete verpackt. So z.B. Pudding Kit (getrocknetes Obst, das über den Pudding gestreut wird), Katzenfutter und Lippenkonturenstifte. Wie es zu dieser Kombination gekommen ist, weiß ich selber nicht. Auf jeden Fall werden Tüten verpackt, in denen jede Sorte Pudding Kit einmal vertreten ist, diese werden an Weihnachten viel verschenkt. Dann werden Kartons gefaltet und mit verschiedenen Sorten Katzenfutter zu einem ´Premium Futterpaket´ zusammengepackt. Ich hab mich schon erkundigt, was das kostet, vielleicht bekommt der Garfield mal so eins mitgebracht. 
Im Atelier "arbeiten" die am stärksten Eingeschränkten, da wird dann gebastelt, gebügelt, aber auch einfach nur zusammen gesessen und gesungen. Beschäftigung also. Als wir uns dort am ersten Tag bei den Anwesenden vorgestellt haben, standen wir in einer Reihe hinter der Sofa-Gruppe und mussten ein paar Dinge über unsere Person sagen. Zuvor gab es eine Vorstellungsrunde der Personen, die bestimmt über eine halbe Stunde gedauert hat, weil viele sich kaum ausdrücken konnten. Bei uns war es dann auch nicht anders, allerdings wurde uns im Gegensatz kaum Aufmerksamkeit geschenkt. An einer Stelle wurde geredet, an einer anderen genüsslich gegähnt, ich habe während ich gesprochen habe, die Haare geflochten bekommen. Schon eine merkwürdige Situation für den ersten Tag. 
Generell fängt die Arbeit gegen 8:30 Uhr an. Unsere werden von dem Bus abgeholt und abends gegen 17:30 Uhr wieder vor unserer Tür abgesetzt. In der Mittagspause essen die in den Häusern in Ambleteuse, die deshalb, anders als wir, zwei warme Mahlzeiten am Tag kochen müssen. Im Moment finden viele Vorbereitungen für ein Hilfsprojekt in Bangladesch statt. Daran nimmt aus unserem Haus einer teil. Was genau das ist, habe ich noch nicht herausgefunden, allerdings fliegen sie in ein paar Wochen nach Bangladesch um dort möglicherweise die hier hergestellten Produkte zu verteilen. Das ist schon wirklich bemerkenswert! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen