Samstag, 14. September 2013

Ein Wochenende ohne David...

David hat sein freies Wochenende und besucht seine Freundin in Paris. Das heißt, Valerie und ich müssen den Laden hier alleine schmeißen. Einige der Bewohner fahren übers Wochenende auch zu ihrer Familie, aber bis alle abgeholt sind, ist es ein ganz schönes Stück Arbeit. Heute hat schon der Erste sein Gepäck im Zimmer stehen gelassen. Nachdem Valerie und ich von Ambleteuse zurück waren (da müssen wir fast jeden Tag wegen irgendwas hinfahren), rief Nr. 5 an und wollte in Ambleteuse abgeholt werden. Eigentlich sollte sie mit ein paar anderen zum Tanzen gehen (in ein paar Wochen werde ich da auch regelmäßig mitmachen), erschien aber zu spät am Treffpunkt und wurde auch irgendwie vergessen. Wie auch immer das passieren konnte, ich glaube, das hat sie mit Absicht gemacht um uns zu ärgern. Also musste Valerie wieder nach Ambleteuse um sie abzuholen und ich blieb zu Hause und habe Tee vorbereitet (was uns einfacher erschien). Zuerst war ich mit dem Dauerredner alleine, der mir ständig hinterher gelaufen ist und ohne Punkt und Komma geredet hat. Das einzige was ich verstanden habe war, dass er sich über Nr. 5 lustig gemacht hat, weil es ja sonst überhaupt nicht ihre Art ist, irgendetwas nicht richtig zu machen. Als dann noch das Telefon klingelte, hat er so lange auf mich eingeredet, bis ich dran gegangen bin. Zum Glück war es nur Tamas von einem Haus in Ambleteuse, der für mich extra langsam geredet hat, sodass ich verstehen konnte, dass Nr. 5 bei ihnen war, jetzt aber auf einmal verschwunden ist. Ich habe gerade so erklären können, dass Valerie sie wahrscheinlich schon abgeholt hat. 
Abends kam die Großfamilie D. zum Essen. Um die 7 Personen zusätzlich zu verköstigen (weil das hier, genauso wie zu Hause, so ist, dass man Gästen immer genug anbietet), haben wir fast alles aufgebraucht, was für das restliche Wochenende eingeplant war. Irgendwie werden wir aber hinkommen, dann gibt es eben jeden Tag morgens, mittags, abends Baguette. 
Noch während der Essensvorbereitung musste ich Nr. 2 von seinem Bogenschützen-Kurs abholen. Ich habe das Sportzentrum zwar nicht gefunden, dafür aber eine kleine Tour durch die Stadt gemacht. Boulogne ist wirklich eine Berg-und-Tal Stadt mit sehr vielen Einbahnstraßen und Kreiseln, an denen nach jeder Ausfahrt direkt ein Zebrastreifen folgt. Glücklicherweise habe ich den Weg zum Haus zurückgefunden, nachdem ich zweimal Passanten gefragt hatte, und gemeinsam musste Valerie mit mir nochmal los, um ihn abzuholen. Trotz unserer Verspätung, war er noch seelenruhig dabei, seine Sachen in der Halle zusammenzupacken.  Also bevor ich französisch lerne, werde ich hier 3 Dinge lernen: Auto fahren (mit einem großen Gefährt in einer sehr unübersichtlichen Stadt), richtig kochen und das auch mal für mehr Leute, als beim einkaufen eingeplant wurde und 3., dass pünkltiche Menschen weniger von der Welt sehen, als diejenigen, die sich auch mal mehr Zeit nehmen als geplant. 

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